Lernen durch Erfahrung, Wertschätzung Potenzialentfaltung, mit sinnvollen
Zusammenhängen und Selbstbestimmung - alles Schlagworte, die sich in der
Montessori-Pädagogik, aber auch in den Vorträgen und Büchern Margret Rasfelds
finden. Daher war die Bildungsinnovatorin und Mitbegründerin von “Schule im
Aufbruch” der Einladung des Montessori-Trägerverein Weißenburg-Gunzenhausen gerne
gefolgt und am 5. Juli 2019 zu Besuch im Landkreis.

Die Initiative “Schule im Aufbruch” wurde 2012 von Prof. Dr. Stephan Breidenbach, Prof.
Dr. Gerald Hüther und Margret Rasfeld gegründet, um eine bundesweite Bewegung für
eine Veränderung der traditionellen Bildungslandschaft zu initiieren und zu
unterstützen, nachdem eine einjährige gemeinsame Arbeit als Kernexperten-Team im
Zukunftsdialog des Bundeskanzleramtes im Themenfeld “Wie wir lernen wollen”
vorausgegangen war.
Bei ihrem Vortrag vor den Schülern der 4. bis 10. Jahrgangsstufe der Montessori-Schule
sensibilisierte die ehemalige Schulleiterin einer Essener Gesamtschule und der
Evangelischen Schule Berlin-Zentrum die Schülerinnen und Schüler für die durch die
Globalisierung und das Konsumverhalten jedes Einzelnen ausgelösten Probleme für
unsere Erde und motivierte sie zum Einsatz für den Klima- und Umweltschutz. “Es gibt
viele Krisen auf dieser Welt. Die Zukunft auf unserer Erde ist davon abhängig, dass ihr
diese Herausforderungen mutig und mit kreativen Lösungen angeht”, so Rasfeld zu den
Schülern, die am Ende der Veranstaltung zum Ausdruck brachten, sich zukünftig für den
Klima- und Umweltschutz einsetzen zu wollen.
Am Abend ging es im Rahmen des Sommerfestes in der Kulturscheune des “Brothofs
Strauß” in Burgsalach mit einem Vortrag für die Eltern und Freunde der Montessori-
Schule weiter. Doch zuvor zeigte die Theater-AG der 7. und 8. Jahrgangsstufe zum
Thema “Klima- und Umweltschutz” ein Improvisationstheaterstück, das tosenden
Applaus erntete, bewies, dass die Jugendlichen sich intensiv damit auseinandergesetzt
hatten, wie jeder Einzelne im Alltag bewusste Entscheidungen für ein klimaschützendes
Verhalten treffen kann, und somit auch so manch Erwachsenen nachdenklich stimmte.
In ihrem Vortrag für die Erwachsenen stellte die Visionärin ihre Mission, neue
Lernkonzepte in Deutschland zu etablieren, vor. “Es braucht Menschen, Schulen zu
Orten zu machen, an denen Potenziale entfaltet werden können und zwar nicht nur bei
Schülern, sondern auch bei Lehrern. Es muss versucht werden, den immer höher und
stärker werdenden Druck auf beiden Seiten zu minimieren, statt immer mehr
Psychologen zu fordern, die die Beschwerden und Probleme am Besten einfach weg
behandeln sollen”, forderte Rasfeld. Mit ihrem Vortrag zog sie die Aufmerksamkeit des
bis auf den letzten Platz gefüllten „Brothofs” auf sich. Auch den Erwachsenen
gegenüber sprach die ehemalige Schulleiterin Mut zu, sich für eine Veränderung der
Bildungslandschaft in Deutschland, für ein Umdenken in der Gesellschaft sowie einen
stärkeren Umwelt- und Klimaschutz einzusetzen.
Die Siebt- und Achtklässler der Schule sorgten zusammen mit den Eltern für das
leibliche Wohl mit einem kalten Buffet, Cocktails und selbsterzeugten Produkten aus
der Schülerfirma.
Am gemütlichen Lagerfeuer klang der Abend dann letztlich mit vielen guten
Gesprächen aus. Schulleitung und Vorstand des Montessori-Trägerverein zeigten sich
hochzufrieden mit dem gelungenen Tag.
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